Ein Kommen und Gehen - das Summercamp

Aufbruchsphase hat begonnen - alle Brothers die die letzten 9 Monate mit uns zusammengearbeitet haben gehen jetzt um ihre Ausbildung zum Priestertum woanders fortzusetzen. In dieser Zeit waren sie wertvolle Mitarbeiter aber wurden auch zu Freunden. Nicht bloß sie, sondern auch ein Großteil meiner Kinder hat mich jetzt verlassen, da sie jetzt aus dem Chiguru, wo es sogar jemandem wie mir erlaubt ist zu unterrichten, gehen um ins Mogga gehen, ein weiteres Projekt in dem die Kinder wohnen aber auf öffentliche Schulen gehen. Der Abschied war schwer, immerhin habe ich diese Kinder jetzt neun Monate lang ausgehalten, ääääh ich meine mit ihnen mein Leben geteilt! Ich habe sie tatsächlich wachsen gesehen und bin froh dass sie jetzt reif genug sind, den nächsten Schritt ihres Lebens zu wagen. Der Abschied jetzt, macht es mir hoffentlich leichter, mich in drei Monaten komplett von meinem geliebten Indien zu verabschieden. Somit weine ich bloß schubweise ein klein wenig anstatt am Ende 5 Tage lang ;) 

 

Momentan ist Sommer. Während Österreich beginnt bei den 20 Grad Celsius langsam die Grillspieße auszupacken, lassen wir uns hier bei 43 Grad von der Sonne durchbacken. Sommer bedeutet auch, dass Sommerferien sind, was fürs Chiguru heißt, dass letzte Woche das "Summer-Camp" begonnen hat. Während fast alle Kinder mit Eltern im Mai zurück zu ihrer Familie gehen, bleiben ein paar Wenige im Projekt und bekommen Verstärkung von den Moggaburschen, School- und Collegirls die auch nicht zu ihren Familien zurück können. Das Summercamp ist von einem Haufen an Spielen, Competitions und netten Abendprogrammen durchzogen, wo wir Volontäre gemeinsam mit zwei Brothers für die Vorbereitung zuständig sind, was manchmal stressig sein kann, allerdings auch eine wahnsinnig tolle Arbeit ist, da wir unsere Ideen einbringen dürfen. Schön ist, dass die Älteren natürlich weitaus besseres Englisch beherrschen als die Kinder, wodurch auch gute Freundschaften entstanden sind, was auf der anderen Seite auch leider wieder dazu beiträgt, dass ich Indien wahnsinnig vermissen werde. 

 

Ich habe mich in dieses Land verliebt. Im Moment fahre ich auf alles ab was möglichst indisch ist - Telugumusik, Tollywoodmovies, die Leute hier, manchmal sogar schon das Essen (wofür ich echt lange gebraucht habe). Zurück in Österreich werde ich wohl jeden, der mit mir im Auto mitfahren möchte mit indischer Musik zudröhnen, sodass ich am Ende wahrscheinlich keine Beifahrer mehr habe. 

 

Der Abschied naht und langsam realisiere ich, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt, weshalb ich jeden Moment der mir hier geschenkt ist, vollends auskosten möchte.

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Kommentare: 1
  • #1

    Sabine (Freitag, 13 Mai 2016 21:48)

    Hi David, ich finde es toll, dass es dir so gut gefällt und du soviel erlebst! Ich habe dieses Wochenende untertags den Leo bei mir, weil deine Eltern in Salzburg sind. Ich freue mich schon sehr auf ihn und hoffe, er sich auch!
    Wir denken an dich und wünschen dir noch viele tolle Tage - Sabine